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Oktober 2003 - Jänner 2005

Bregenzerwald

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Mit vereinten Kräften

Während das Team im Großen Walsertal bei ihren Dreharbeiten meist auf sich alleine gestellt ist, geht es im Bregenzerwald um die gemeinsame Hilfe. Aber zu Beginn der Dreharbeiten müssen sie sich noch selbst helfen...

„Hee, kommt jetzt bald einer und hilft mir», ruft Jens Weber aus einer Mischung aus Verzweiflung und Zorn! Er hat ein Holzstück in der Hand, mit dem er verzweifelt versucht, es zur Abstützung zu verwenden, um nicht weiter mit den Schuhen im Sumpf zu versinken. Bertschler und Thurnher sind weit entfernt, mit dem Ausladen der restlichen Kranteile beschäftigt um machen ein paar Scherze, bis sie die immer lauter werdenden Rufe vernehmen. „Was ist denn mit dem los? Die Gebirgswelt scheint ihm Angst zu machen“ meint Bertschler scherzhaft. „Scheint echt aussichtslos mit ihm in der Bergwelt zu sein, sogar ohne Starkregen, ergänzt Thurnher. Beide lachen. „Los, kommt jetzt endlich, verdammt noch mal!!», hallt es schrill und aufgeregt erneut durch das herbstlich-stille Gebiet am Kalbelesees im hintersten Bregenzerwald.  „Das ist ernst, sonst schreit der nicht so», schüttelt Thurnher den Sarkasmus ab und setzt den Kranteil ab, um nach dem Rechten zu sehen. „Was ist Jens, ruft er, während er zügig den Weg zum Seeufer nimmt.


Dann sieht er die Situation. «Um Gottes Willen, Jens». Weber ist bis über die Knie im Ufersumpf versunken. Das Holz ist ihm längst entglitten und liegt unerreichbar im Schilf. Er kommt nicht mehr aus eigener Kraft aus dem moorigen Untergrund und droht immer mehr zu versinken. Bertschler ist jetzt auch da „Das ist ja wie in einem Edgar Walize-Film, fehlt nur noch der Nebel“- „Wallace“ „Wie?“ „das heißt Edgar Wallace. Das weiß ich, du Verbesserer“ „Los zieht mich hier raus“, Weber entnervt. „He, was ist das hinter dir, Jens», alle sind erschrocken, Weber versucht sich umzudrehen. „Ist das nicht ein…?“ „Sehr komisch, los helft mir!“ Thurnher und Bertschler kommen ihm zu Hilfe, unterlegen Holz und versuchen ihn rauszuziehen. „Der sitzt ja wirklich fest.“ „Ich hoffe du hast die Schuhe gut zugebunden, sonst sind die verloren für die nächsten 10000 Jahre und wieder ein Teil deiner „vorzüglichen“ Outdoorausrüstung ist beim Teufel“, ergänzt Thurnher süffisant. Nach längerem Zerren, beginnt langsam sich was zu bewegen „Es knotschgat“ entkommt es Bertschler und alle beginnen zu lachen, auch bei Weber kommt der Humor zurück. Und bald ist er raus aus dem Sumpf, mit den Schuhen. «Wie eine sulende Sau, siehts du aus“ meint Bertschler belustigt. Während sich Weber zum Auto begibt und sich beim Bach des Schumutzes entledigt, und in seine Ersatzschuhe schlüpft, holt Bertschler aus: „Typisch Thurnher, wieder alles voll ausreizen und bis ganz nah ran, obwohl jeder sieht, dass das nicht geht. Thurnher findet noch während der Bertschler-Litanei eine bessere Stelle. „Hier geht es, das ist zwar 2 Meter vom Ufer entfernt, aber notgedrungen geht auch dieser Standort.

Nach einer Stunde ist der Kamerakran vollständig aufgebaut. Die Aufnahmen über das herbstliche Schilf und den tiefblau schimmernden See können beginnen. Es sind die ersten Bilder im Bregenzerwald für die Dokumentation, die das Team Anfang Oktober auf Hochkrumbach macht.

In den nächsten Tagen geht es Schlag auf Schlag, denn der erste Wintereinbruch steht in den nächsten Tagen vor der Türe: Es geht mit viel Technik auf die Batzenalpe, dann zur jungen Bregenzerache und am Ende zum Körbersee. Unter Mithilfe von Franz Schierenzauer vom Hotel Körbersee gelingt es, die schweren Teile mit seinem Quad-Fahrzeug zum See zu transportieren. In den frühen Morgenstunden des nächsten Tages entsteht die Anfangsszene für den Bregenzerwald-Teil. Danach wechselt das Team in das Auenfeld.

Gewaltige Lichtstimmungen


Als sich Bertschler und Thurnher Tage später auf den Weg machen, werden sie bei Mellau von einem besonderen Wetterphänomen überrascht: dem Föhn. Viele, ganz kleine Wölkchen überziehen gleichmäßig den Himmel, als würde der Pointilismus von Paul Signac oder ein Vincent van Gogh Regie führen. Beide entschließen sich bei der „Enge“ rechts abzubiegen und zur Brücke über die Bregenzerach zufahren. „Los, aufs Gas, du Schnecke“ „Da redet der Richtige“, „Nimm dir ein Beispiel an deinem Vater Kurt, der kommt noch bei der grünen Welle durch, wenn am Beifahrersitz sich schon alles fürchtet!“ Als die deiden die Brücke erreichen, kommt die Sonne über die Berge und es wird gelbrot bis tiefrot. Alles leuchtet. „Was für ein archaisches Bild“, unten schimmert der Fluss rosa-farbig. Bertschler: „So muss es wohl bei der Entstehung der Erde ausgesehen haben!“ „Im Unterschied zu deiner Entstehung, Bertschler? Da war es sicher viel dunkler und düsterer, irgendwo muss das Diabolische ja herkommen?“ „Und bei deiner, Thurnher?“ „Da bebte der Berg - am späten Abend des 9. Oktober 1963! Da brach in der Nähe meiner Vorfahren, großmütterlicherseits ein Tsunami biblischen Ausmaßes über das Land herein mit 2000 Opfern, verursacht durch menschliche Hybris!“ Da muss wohl meine Ablehnung gegenüber dem naiven Fortschrittsglauben ihren Ursprung haben!“ .“Was ist denn das wieder für eine Thurnhersche Schauergeschichte?“ In dem Moment verschwindet plötzlich das gespenstische Licht. „Selbst die Sonne versteckt sich bei solchen Märchen am Himmel“, entkommt es Bertschler. Die beiden packen zusammen und fahren weiter. Bald kommt der erste Wintereinbruch in den Bergen.

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"Autokiller Thurnher"


Mitte Oktober geht es auf einer Behelfsstraße oberhalb von Hochkrumbach Richtung Jägeralpe. Der Weg ist durch die Wärme der letzten Tage wieder schneefrei. Der Schilift „Jägeralp Express“ wird neu gebaut und mit einem großen Schweizer Transporthubschrauber werden die 2-teiligen Liftstützen in Rekordzeit zu der Baustelle geflogen und direkt montiert. Was der Pilot mit diesem Helikopter aufführt, der bis zu 5 Tonnen Gewicht transportieren kann, ist wie großes Kino. Als er nach dem Lastentransport die Maschine wieder nach Hochkrumbach hinuntertreibt, lassen Bertschler und Thurnher nur noch staunen. „Sticht der da runter, unglaublich“ entkommt es Bertschler.  Aber auch die Arbeiter auf der Baustelle leisten ein gewaltiges Arbeitspensum, wie sie die Teile „fliegend“ montieren. Nach einer Stunde ist alles im Kasten. Bei der Rückfahrt macht dann Thurnher seinem Ruf als “Autokiller” wieder mal alle Ehre! Bertscher warnt ihn noch vor dem großen Stein, der mitten in der Straße steht. Direkt dort fließt auch ein Bach über die Straße. „Das geht sich aus“, die letzten Worte, während Bertschler bereits die Beine schlagartig hochreißt. Ein dumpfer Aufprall am Unterboden, eine halbe Sekunde später leuchtet die Öllampe auf. „Brems, du Trottel“, schreit Bertschler und schüttelt gleichzeitig den Kopf. „Du Autokiller und Naturzerstörer - ausgerechnet du, der jeden maßregelt, wenn er ein Papierlein verliert!“ Beide steigen aus und gehen zur Unglücksstelle: „Mist, was machen wir jetzt, das Öl ist bereits weggeschwemmt“, entkommt es Thurnher. „Ölwehr Schnetzer anrufen!“, meint Bertschler „Das macht heute die Feuerwehr, du Neandertaler und bis die da sind, das ist ja völlig sinnlos. Sollen die eine Ölsperre errichten, aber wo auch? Verdammt, wo fließt der Bach eigentlich hin?“ „Abwärts“, „Ach nee, es ist nicht mal geklärt, ob das Öl in die Nordsee oder in das Schwarze Meer fließt, genau hier ist die europäische Wasserscheide“, Thurnher halb sarkastisch „Dann hoffen wir in die Nordsee, dann können ja die Petrochemiker von Shell eine Ölbarriere errichten! Besser dort als im Donaudelta!» «Du kennst  dich aber aus, mein lieber Spitz», Thurnher schon wieder vorlaut.  «Unfassbar, du bist der Umweltkiller, der immer auf Ressourcenschonung und Mülltrennung macht. Fährt direkt auf den Stein zu - ein Verbrechen an Auto und Umwelt – mindestens grobfahrlässig, eigentlich gehörst du eingesperrt!“ „Jetzt halt endlich deine Klappe, du verlierst mit deinem Fuhrpark ein Vielfaches an Öl im Jahr. „Aber nicht hier in der sensiblen, subalpinen Höhenstufe, wie du das bezeichnest!“ „Aber ich fahre ja eh immer mit zu wenig Öl, die Lampe hat in der Kurve schon geleuchtet! Also 1,5 Liter statt 4 Liter, darum sieht man überhaupt nichts mehr“. „Ausreden, das ist der Thurnher vom Halter Brunnen!“ „Wie kommen wir jetzt hier weg und wer holt das Auto?“ „Ruf das Autohaus in Au an“. „Hast du ein Telefonbuch dabei“, „Immer im Hosensack! Wer die Geburtsstunde Roms kennt, kennt auch die Nummer vom Autohaus Natter!“ „Nein, noch nie gebraucht“ „Ich ruf den Notruf“ „Spinnst du, dann kommen die VN und die NEUE, und – um in deinem Sprachjargon zu bleiben, die Bullen! Bist du völlig verrückt?“ Bertschler lacht, und erzänzt: „VN-Schlagzeile: Naturfilmer verursacht Öldesaster“ oder in der Bild-Zeitung: „Ösi-Filmler verölt Alpen“! Dann kommen endlich mal auch deine Arbeitsmethoden zur Sprache. Eigentlich bist du ein Catweazle-Typ, dem man kein technisches Fortbewegungsmittel, das ab 1886 gebaut wurden, überlassen darf!!


„So, Schluss jetzt! Wegen dir, Bertschler, sind schon Leute in Schluchten gestürzt.“ „AEIOU“, Wie bitte?“ „Aber Es Ist Ohne Unheil – geblieben“, ergänzt Bertscher holprig – und weiter „sowas passiert mir nicht! Ich passe auf meine Sachen auf.“ „Ja, auf deine, das stimmt!“ „Ruf den Jens an, er soll dir die Nummer vom Natter geben.“ Thurnher zieht sein Nokia Telefon heraus: „Hier gibt es gar kein Netz!“ „Also, nicht nur eine Wasserscheide, sondern auch noch ein Funkloch!», «In einer Gegend, wo ein Pfarrer mal Kirchenbänke verbrennen musste, um über den Winter zu kommen, kann man ja zivilisatorisch nicht allzu viel erwarten!“ „Wenn du das alles weißt, du grünschnabeliger Geschichtsprofessor, dann ist das ja doppelt kriminell, was du hier veranstaltet hast!“ „Apropos Geschichtsprofessor: AEIOU, beschäftigt sich der Herr Bertschler jetzt mit den Habsburgern?“ „Ja, ich habe einen 12-Teiler ausgeliehen. Den schaue ich mir genau an, du Besserwisser!“ „Ah, den kenn ich - mit Friedrich von….“ „Schluss, du Nervensäge, sorg dafür, dass wir hier wegkommen!“ Nach einer Stunde sind die beiden und der Autohändler im Tal und fahren anschließend mit dem Postbus nach Dornbirn, aber die Schuldzuweisungen und Aufrechnungen nehmen kein Ende. Der Winter kommt…

Winter im Would

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Absturz in den Schrecksbach

Der 11. Februar 2004 wird Hanno Thurnher und Mike Bertschler noch sehr lange in Erinnerung bleiben, denn so viel Glück wie die beiden bei einer Talfahrt mit einem Schidoo von Neuhornbach nach Schoppernau hatten, haben nicht viele....

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Kanisfluh

Beim Franz Willi

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Am Diedamskopf (in Arbeit)

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Hochwassser 2005

Ein Hochwasser für die Darstellung des katastrophalen Natur-ereignisses von 1910 war geplant, doch das Augusthochwasser 2005 wurde selbst zum Jahrhundertereignis und das Team zu deren Augenzeugen...

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